Digital Detox: So findest du Ruhe in einer lauten Online-Welt
Digitale Technologien sind heutzutage allgegenwärtig und es ist schwer, sich ihnen zu entziehen. Wir nutzen das Smartphone und Apps in unserem Alltag, um Zeit zu sparen und stressfrei zu leben. Wir nutzen sie sowohl für die Arbeit als auch für die Organisation unseres Lebens, um mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben. So hat die ständige Präsenz digitaler Technologien es leicht, auf unser Leben einzuwirken. Aber die digitale Nutzung kann auch zur Belastung werden. Dann kommt das Thema "Digital Detox" ins Spiel.
Die ständige Präsenz digitaler Technologien und ihre Auswirkungen
Internet-Firmen unternehmen erwiesenermaßen einiges, um die Nutzer ihrer Plattformen, Netzwerke und Apps möglichst lange online zu halten. Sie melden jede noch so kleine Reaktion der Online-Welt. X hat ein neues Foto gepostet, Y gefällt dein Beitrag und schicken Newsletterangebote mit “sofort-kaufen-sonst-nicht-mehr-verfügbar-Angeboten”. Gefühlt taucht man alle paar Monate eine neue coole App auf. Die Folge? Viele Menschen klagen über den Stress der ständigen Erreichbarkeit. Das ist ein ernst zu nehmendes Problem! Jedoch nicht wirklich neu, zumal das Internet im Jahre 2019 seinen 30. Geburtstag feierte.
Was hat Digital Detox damit zu tun?
Übersetzt bedeutet es “digitale Entgiftung” oder "digitales Fasten". Simpel ausgedrückt geht es um das bewusste Abschalten und den teilweisen oder kompletten Verzicht auf digitale Medien. Das Ziel ist es, auf die ständige digitale Erreichbarkeit und Vernetzung zu verzichten, um Stress zu reduzieren und das eigene Wohlbefinden zu verbessern.
Digital Detox hat diverse positive Effekte. Denn vielleicht hast du es selbst schon bemerkt, oft wird das Smartphone zu häufig reflexhaft gezückt und dann zu viel Zeit vor Bildschirmen verbracht.
Was sind erste Anzeichen digitaler Überlastung?
Folgende Ergebnisse einer Umfrage hat der Personaldienstleister Randstad in Bezug auf Arbeitnehmer veröffentlicht:
- 68 % der Arbeitnehmer checken auch nach Feierabend berufliche E-Mails oder führen Telefongespräche mit Geschäftspartnern
- 59 % der Arbeitnehmer empfinden die Verschmelzung von Berufs- und Privatleben als Belastung
- 69 % der Arbeitnehmer sind der Meinung, dass ihr Unternehmen über keine Digitalstrategie verfügt
Hast du das Gefühl, dass du ständig online bzw. digitalem Stress ausgesetzt bist? Vielleicht fühlst du dich überwältigt von der Menge an Informationen, die du täglich aufnehmen musst, oder hast das Gefühl, dass dein Handy und deine Social-Media-Apps dein Leben kontrollieren? Das sind alles Anzeichen für digitale Überlastung. Wenn du dich in diesem Zustand befindest, kann es schwierig sein, sich zu entspannen und Ruhe zu finden. Der Kopf brummt, oder? Aber zum Glück gibt es Möglichkeiten wie den Digitalen Detox.
Ständige Erreichbarkeit durch Smartphones und Apps kann zu digitalem Stress führen, der sich negativ auf die geistige Gesundheit auswirkt. Wir fühlen uns überfordert von der Flut an Informationen.
Eine digitale Überlastung kann sich auf viele Aspekte unseres Lebens auswirken, insbesondere auf unsere geistige Gesundheit. Einschlafprobleme oder Schwierigkeiten beim Fokussieren können darauf hindeuten, dass wir uns zu sehr von unserem Handy oder anderen Apps abhängig gemacht haben. Die Auswirkungen reichen von Schlafstörungen bis hin zu Angstzuständen oder sogar Depressionen. Das sind natürlich nur die extremen Auswirkungen, jedoch gibt es schon leichte Anzeichen digitaler Überlastung wie Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhte Reizbarkeit oder das Gefühl, dass du nicht genug Zeit für dich selbst hast.
Auch körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich können Anzeichen sein, da unser Körper permanent unter Strom steht. Was heute schon bekannt ist: durch die vielen digitalen Ablenkungen leidet die Produktivität, wenn das Smartphone auf dem Schreibtisch liegt und immer wieder aufblinkt. Sollte dich eine der Anzeichen bereits betreffen, kann es zunächst mal helfen, sich zu lösen und bewusste Pausen zu machen, damit der Körper mal zur Ruhe kommt.
Um diese Symptome zu lindern, ist ein digital Detox wichtig. Dabei geht es darum, bewusst Zeit ohne digitale Medien zu finden und wieder mehr Achtsamkeit in den Alltag zu bringen.
Was wirklich helfen würde, ist der Blick in den Spiegel und Ehrlichkeit gegenüber sich selbst, wenn es um den eigenen Online-Konsum geht. Stelle dir mal selbst die Frage: Warum bist du ständig online?
Aus Angst, etwas zu verpassen aka FOMO? Weil es der Job erfordert? Weil es einfach Spaß macht? Oder nur aus Langeweile, um sich vor anderen Sachen zu entziehen?
Es ist einfacher als man denkt:
Das Handy aus der Hand legen und sich auf andere, reale Dinge zu konzentrieren, kann bereits helfen, mehr Ruhe zu finden. Und wie können wir das in unseren Alltag integrieren?
Die Vorteile der digitalen Entgiftung (Digital Detox)
Es ist schwer, sich eine Welt ohne digitale Medien vorzustellen. Wir nutzen sie jeden Tag, um in Kontakt zu bleiben, Informationen zu erhalten und unsere Freizeit zu gestalten. Doch die ständige Nutzung von Apps und das allgegenwärtige Smartphone können uns auch belasten und stressen.
Wie oben erwähnt, geht es bei der digitalen Entgiftung darum, die Nutzung digitaler Medien wieder einfacher und bewusster zu gestalten und so mehr Ruhe im Leben zu finden. Digitale Entgiftung bedeutet nicht zwangsläufig eine vollständige Abstinenz von digitalen Medien, sondern vielmehr eine bewusste Nutzung dieser Technologien. Es kann schwierig sein, sich von den alltäglichen Gewohnheiten und Apps zu lösen, die unser digitales Leben dominieren.
Die Vorteile einer digitalen Entgiftung sind zahlreich: Wir können Stress reduzieren und unsere Konzentration und Produktivität verbessern sowie Zeit für andere Aktivitäten finden. Es gibt viele praktische Tipps zur Umsetzung von Digital Detox im Alltag - zum Beispiel das Einschränken der Handynutzung am Abend oder das gezielte Abschalten während des Tages. Durch die Umsetzung dieser Tipps kannst du dich ermutigen lassen, deine digitale Nutzung bewusster zu gestalten und deine Gesundheit langfristig zu verbessern.
Praktische Tipps für die Umsetzung des digitalen Detox:
Zum Starten ist es wichtig, deine Routinen zu erkennen. Wann greifst du unbewusst nach dem Smartphone? Wie oft kommt das vor? Wann verlierst du dich im scrollen? Hast du dir schon mal deine Displaynutzung im Detail angeschaut? Wie viel Zeit geht für Social Media App drauf? Für viele kann es erstmal schockierend wirken, wie viele Stunden pro Tag damit verschwendet werden.
- Damit der Verzicht sich nicht wie eine Strafe anfühlt, kannst du dir erstmal eine bestimmte Zeitdauer setzen, in der du komplett auf digitale Geräte verzichten möchtest. Suche dir aus, ob das ein Tag in der Woche oder ein ganzes Wochenende sein darf. Es empfiehlt sich auch, das Handy auf den Flugmodus zu stellen oder ganz auszuschalten.
- Willst du es langsamer angehen, gilt es ein neues Bewusstsein im Umgang mit digitalen Medien aufzubauen, indem du sie gezielt nicht nutzt. Hierbei solltest du darauf achten, dass du nur die wirklich notwendigen Apps benutzt und nicht ständig auf sozialen Netzwerken unterwegs bist.
- Brauchst du wirklich die Push-Nachrichten deiner Apps? Klar, wenn es vibriert, piept oder klingelt, sind wir abgelenkt und werden neugierig und der Druck zu reagieren wächst. Der bewusste Umgang sieht hier vor, die Pushbenachrichtigungen auszuschalten und dann auf Nachrichten zu reagieren, wenn dir der Sinn danach steht.
- Ohne Handy aus dem Haus zu gehen - für viele undenkbar. Aber einen Versuch wert, oder? Diese Offline Zeit mit Freunden oder der Familie hilft dir, die Aufmerksamkeit wieder auf die reale Welt zu richten.
- Für mehr Offline-Zeit in deinem Leben könntest du bspw. “Smartphone-freie Zonen” in deinem Zuhause festlegen. Das Schlafzimmer ist prädestiniert dafür, jedoch auch der Esstisch.
On top definierst du für dich Alternativen zum digitalen Konsum wie bspw. ein Buch zu lesen statt Netflix zu schauen oder Sport treiben statt vor dem Laptop zu sitzen. Es kann auch hilfreich sein, sich Unterstützung von Freunden oder Familie zu holen und gemeinsam einen Zeit des Digitalen Detoxes durchzuführen.
Insgesamt gilt es beim Digital Detox vor allem darauf zu achten, dass du bewusster im Umgang mit digitalen Medien wirst, sie nicht übermäßig konsumierst und die Kontrolle verlierst. Bewusster und auch achtsamer im Umgang mit dir und deiner Zeit. Achtsamkeitsübungen können dich dabei unterstützen. Das muss auch nicht gleich Yoga oder Meditieren sein. Kleine Dinge wie die Umwelt bewusst wahrzunehmen, den Kaffee mal ohne Smartphone in der Hand genießen, mal nicht hektisch ans Telefon zu rennen, wenn es klingelt oder am Abend die 3 schönsten Erlebnisse des Tages aufzuschreiben sind schon erste Möglichkeiten.
Fazit zum digitalen Detox
Ein digitaler Detox kann dir helfen, den Startknopf für einen stressfreien Alltag zu drücken. Erstmal abzuschalten und sich bewusst auf die wirklich wichtigen Dinge im realen Leben zu fokussieren. Ob du nun Tage festlegst oder smartphone-freie Zonen einrichtest, ist jedem selbst überlassen. Wichtig ist nur, dass du beginnst! Probiere aus, was am besten zu dir passt und behalte es bei.
Durch diese Veränderungen verbessert sich nicht nur die geistige Gesundheit, sondern auch die Kreativität und Produktivität im Alltag sowie die Qualität unserer zwischenmenschlichen Beziehungen.
Die neuen Routinen, Achtsamkeiten oder freien Zeiten ohne die digitale Welt, werden dann Bestandteil deines Alltags. Wenn du mehr über das Thema Achtsamkeit lesen möchtest, findest du hier weitere Artikel zum Thema Achtsamkeit.
Quellen: