3 effektive Journaling Methoden für einen bewussten Alltag
Vor lauter To-dos in einem vollgepackten Alltag, weißt du nicht, womit du beginnen sollst – geschweige denn, wann du dir eine Pause gönnen kannst. Wer kennt es nicht? Achtsamkeit ist hier das Zauberwort und Journaling eine Möglichkeit, die Veränderungen bringen wird.
Verschiedene Journaling Methoden helfen dir, deine Wahrnehmung zu schärfen, deine Ziele anzugehen und Herausforderungen auf dem Weg dorthin zu überwinden. Ich erkläre dir in diesem Artikel die Effekte von Journaling und stelle dir 3 konkrete Methoden zum Ausprobieren vor.
Journaling oder Tagebuch schreiben?
Du fragst dich jetzt vielleicht: Ist Journaling dasselbe wie Tagebuch schreiben? Beim klassischen Tagebuch schreiben beschäftigst du dich häufig mit den äußeren Wahrnehmungen. Du notierst dir, was du erlebt hast und wie du dich dabei gefühlt hast.
Journaling hingegen geht etwas tiefer. Beim Journaling reflektierst du mehr und fragst dich, wie ein bestimmtes Ereignis auf dich gewirkt hat oder was es in dir ausgelöst hat. Es geht darum, Klarheit über deine eigenen inneren Werte zu erhalten. Der Fokus beim Journaling liegt bei deiner mentalen Gesundheit und dem persönlichen Wachstum. Es ist besser, Journaling analog mit Papier und Stift zu machen, da nur so beide Gehirnhälften aktiviert werden und du einen tieferen Zugang zu deiner inneren Welt erhältst.
Welche Vorteile Journaling für dich hat
Beim Journaling reflektierst du deinen Alltag und beschäftigst du dich mit deinen inneren Werten. Über eine längere Zeit angewendet haben Journaling Methoden einen positiven Effekt auf dich:
Klarheit
Du erhältst mehr Klarheit über deine Ziele und Träume. Auf dem Weg zu deinen Zielen wirst du dir durch Journaling Methoden auch über die kleinen Erfolge und Fortschritte bewusst. Belastende Dinge kannst du aufschreiben, das fühlt sich entlastend an und bringt dir mehr mentale Klarheit.
Achtsamkeit
Regelmäßiges Journaling führt zu mehr Achtsamkeit in deinem Alltag, da du dich mit deinen Gedanken und Gefühlen beschäftigst, sie beobachtest und du dadurch zu weniger impulsiven Handlungen neigst. Du lernst dich selbst und deine Bedürfnisse besser kennen und hast ein hilfreiches Tool gegen Sorgen und Ängste zur Hand.
Selbstliebe
Du gestaltest dein Leben bewusst und reflektierst deinen Alltag. Auch kleine Erfolge nimmst du wahr und feierst dich dafür. Mit Journaling erhältst du einen größeren Bezug zu deiner Gefühlswelt und kannst Problemen mit einem neuen Blick begegnen. Das alles bringt dich in deinem persönlichen Wachstum enorm weiter und macht dich zu einer starken Persönlichkeit.
Journaling: 3 Methoden für mehr Achtsamkeit im Alltag
Beim Journaling gibt es eine Menge verschiedene Methoden. Je nach Bedürfnis und Vorlieben, kannst du sie anwenden. Am besten probierst du mal ein paar aus und entscheidest dann, ob sie dir zusagen. Ich empfehle dir diese 3 Journaling Methoden für den Start:
Stream of Consciousness
Beim sogenannten „Gedankenfluss“ gibt es im Prinzip keine Vorgaben. Du brauchst ein leeres Blatt oder ein Notizbuch und einen Stift, sowie eine von dir selbst definierte Zeitspanne. Das können 5 Minuten sein oder auch 30 Minuten. Das Ziel ist, deine Gedanken aufzuschreiben und dabei keinen Wert auf Rechtschreibung, korrekte und komplette Sätze oder Darstellung zu legen. Du musst das Geschriebene auch nicht nachvollziehen können. Deinen inneren Kritiker und Perfektionist ignorierst du und schreibst einfach auf, was dich gerade beschäftigt.
Falls es dir schwierig fällt, einen Anfang zu finden: Beginne mit einem Wort oder Satz, der gerade in deinem Kopf herumschwirrt und wiederhole den so lange, bis die nächsten Wörter auftauchen. Wenn du das Ganze von Hand mit Stift und Papier machst, spielen deine beiden Gehirnhälften besser zusammen. Die linke, analytische Gehirnhälfte ist mit der Motorik beschäftigt. Während dem hat die rechte Gehirnhälfte – unsere intuitive und kreative Seite – freie Bahn hat, um Gedanken, Gefühle und Worte fließen zu lassen.
Diese Methode ist vor allem geeignet, wenn dir gerade alles zu Kopf steigt und du vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr siehst. Nur schon, wenn du deine Gedanken auf Papier bringen kannst, fühlst du dich danach entlastet und erleichtert.
Journal Prompts
Die sogenannten „Prompts“ sind Aufforderungen oder Anregungen in Form von Fragen oder Satzanfängen, die quasi als Einladung dienen, dich mit bestimmten Themen auseinanderzusetzen. Ziel ist es, deinen Gedanken freien Lauf zu lassen und alles was dir spontan zu deinen Journal Prompts einfällt zu notieren. Auch hier gibt es kein Richtig oder Falsch.
Idealerweise legst du dir für diese Journaling Methode vor Beginn eine bestimmte Zeitspanne fest. Was die Themen betrifft: Diese Methode eignet sich für verschiedenste Lebensbereiche und Themen. Du kannst dir die Fragen oder Satzanfänge je nach Thema aussuchen.
Hier ein paar Beispiele zur Inspiration:
- Ich bin dankbar dafür dass, …
- Am meisten Freude bereitet mir …
- Was inspiriert mich am meisten?
- Welche Dinge möchte ich loslassen?
- Wann fühle ich mich unsicher und weshalb?
Bullet Journaling
Das Bullet Journal hilf dir, Gedanken zu strukturieren, Gewohnheiten zu tracken und To-dos im Blick zu behalten. Es kann eine Mischung sein zwischen Kalender, Planungstool, Skizzenbuch und Tagebuch. Ein Bullet Journal ist eine tolle analoge Beschäftigung und Abwechslung in einem oft von Bildschirmen dominierten Alltag. Du kannst dich dabei kreativ austoben und es ganz nach deinen Bedürfnissen gestalten.
Inhaltlich geht ein Bullet Journal typischerweise nicht so stark Richtung Reflexion wie die ersten beiden Varianten, sondern mehr Richtung Organisation deines Alltags. Aber alleine schon die analoge und kreative Beschäftigung wirkt auf viele Menschen entschleunigend und führt zu mehr Achtsamkeit im Alltag. Strukturierte Gedanken und organisierte To-do-Listen helfen dir natürlich auch, einen freien Kopf zu behalten und Klarheit über dein Handeln und Tun zu kriegen und somit weniger Stress im Alltag zu haben.
Bei der inhaltlich und kreativen Gestaltung des Bullet Journal sind keine Grenzen gesetzt. Auf Pinterest findest du viele Inspirationen dazu.
Fazit: Weshalb du Journaling ausprobieren solltest
Journaling ist eine Hilfe zur Selbsthilfe. Es ist mit etwas Arbeit verbunden, die sich aber längerfristig definitiv lohnt. Sei es die analoge und kreative Beschäftigung oder die Klarheit, die du in dein Gedankenkarussell bringen kannst. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass sich Journaling positiv auf die Stimmungs- und Gefühlslage auswirkt und das allgemeine Wohlbefinden steigert. Probiere es selbst aus und lasse dich davon überzeugen!
Quellen
https://www.psgz.ch/news/journaling-ziele-und-methoden/
https://www.7mind.de/magazin/journaling-methoden-fragen
Beitragsbild: Pexels/Alina Vilchenko